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Ausbau der Erneuerbaren Energien schnell und naturverträglich gestalten

Düsseldorf – Wir befinden uns mitten in zwei bedrohlichen Krisen – der Biodiversitätskrise und der Klimakrise. Um den dramatischen und unumkehrbaren Verlust von Tier- und Pflanzenarten aufhalten und gleichzeitig die Pariser Klimaschutzziele erreichen zu können, müssen diese Krisen auch in der Umsetzung gleichermaßen bedacht und behandelt und nicht gegeneinander ausgespielt werden.

 

„Wir müssen sowohl die Klimakrise als auch die Biodiversitätskrise erfolgreich meistern. Deshalb darf der enorme Ausbau der erneuerbaren Energien nur naturverträglich erfolgen, was von der Landespolitik entsprechend berücksichtigt werden muss“, erklärte Dr. Heide Naderer, Vorsitzende des NABU NRW dazu heute in Düsseldorf. Dabei allein auf Planungsbeschleunigung und die Schwächung von Beteiligungsrechten zu setzen, wäre nicht zielführend und zudem durch EU-Recht nicht gedeckt.

 

Die fortschreitende technische Entwicklung und der Wille aller Beteiligten vorausgesetzt, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, eröffne durchaus neue Wege: Der Ausbau der Photovoltaik bietet – naturverträglich gestaltet – auch Chancen, Biodiversität und Stromgewinnung auf der gleichen Fläche zu fördern. Immer leistungsstärkere Windenergieanlagen ermöglichen deutlich mehr Stromertrag an den einzelnen Standorten. Die Konflikte zwischen Windenergieausbau und Artenschutz lassen sich reduzieren: Wenn die Standorte auf Bereiche mit geringen Artenschutzkonflikten konzentriert, windenergiesensible Fledermaus- und Vogelarten dafür in den für sie wesentlichen Lebensräumen besser geschützt und sie gleichzeitig durch Artenhilfsprogramme gefördert werden. Naderer: „Die Möglichkeiten für den naturverträglichen Ausbau der Erneuerbaren sind da. Sie müssen nun dringend und gemeinsam umgesetzt werden.“

 

„Nordrhein-Westfalen muss weitere Standorte für Windenergie nutzen, und zugleich wichtige Rückzugsräume für gefährdete Arten schaffen und erhalten. Das wird nicht immer einfach, es ist aber der einzige Weg, um die Konflikte zwischen Artenschutz und Windenergie aufzulösen“, sagte die NABU-Landesvorsitzende. Es sei Aufgabe der Landesregierung einen solchen Ausgleich für die Sicherung der Lebensgrundlagen herbeizuführen.

 

Eine Übersicht über alle Klagen des NABU NRW inkl. der Klagen gegen Windkraftprojekte finden Sie unter: https://nrw.nabu.de/natur-und-landschaft/naturschutz-nrw/aktivitaeten/klagen/index.html

 

Die aktuelle Windkraftposition des NABU NRW gibt es unter https://nrw.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/energie/erneuerbare-energie/windkraft/29974.html.

 

Foto: NABU/Eric Neuling