Naturerlebnisse im April

Tipps für Material: breites, durchsichtiges Klebeband, mehrere Blätter helles Papier, Schreibzeug, Erste-Hilfe-Tasche, bunte Tücher, Aufnahmegerät, Kordel, Schere, Fotoapparat, Becherlupen oder andere Gefäße mit Löchern im Deckel, Löffel und Pinsel, Fernglas ist immer gut.

Hören und Staunen beim Naturkonzert
Im Frühling könnt ihr zum Naturkonzert gehen. Dazu sucht ihr euch einen Ort, an dem möglichst viele verschiedene natürliche Geräusche zu hören sind z.B. Wald, Obstwiese, Gewässerufer, Park oder größerer Garten. Jeder sucht sich nun einen Platz, an dem er still verharrt und sich nur auf die Geräusche der Natur konzentriert. Ihr könnt eine Zeit ausmachen oder ein Erwachsener schaut immer mal in die Runde, ob sich noch alle konzentrieren können. Wichtig hierbei ist nämlich, dass alle ruhig an dem von ihnen gewählten Platz sitzen bleiben und damit das besser funktioniert gebt ihr den Kindern bunte Tücher, mit denen sie ihre Stelle markieren können.
Anschließend kommt die Gruppe zusammen und jeder von euch erzählt, was er gehört hat. Konnten alle die Geräusche zuordnen?

Übrigens: Mit einem Aufnahmegerät könnt ihr die Geräusche auch aufnehmen und später genauer bestimmen.

Auf den Spuren eines Spechtes
Der Specht sucht sich einen Klangkörper aus, der weithin hörbar ist, entweder einen Baum, zur Not klopft er auch an Regenrinnen. Das habe ich selber hier in Parknähe schon gehört und gesehen. Je lauter das Signal, desto mehr imponiert er seinem Weibchen und desto weiter dehnt er sein Revier aus. Für seine Artgenossen bedeutet das Trommeln außerdem, dass dieses Revier bereits besetzt ist und sie darin nichts zu suchen haben.


Jetzt könnt ihr durch die Natur laufen, entweder dem lauten Klopfen eines Spechtes folgend oder ihr schaut euch die Bäume in eurer Umgebung genauer an. Die Höhleneingänge der Spechtarten unterscheiden sich durch die Größe. Der Kleinspecht braucht 3 cm, der Buntspecht 4,5 cm, der Grünspecht 6 cm und der Schwarzspecht benötigt einen ovalen Eingang, von bis zu 13 cm Höhe. Er ist immerhin ca. 46 cm groß und damit der größte unserer einheimischen Spechte. Schaut euch den Boden am Baum an, ob ihr dort Holzspäne findet. Dann ist das Männchen gerade dabei eine neue Höhle zu bauen. Da er meistens mehrere im Frühjahr baut lohnt es sich alle Bäume, die nicht zu dünn sind, zu inspizieren.

 

Hier noch weitere Informationen: Der Buntspecht: Trommler, Schmied und Zimmermann - NABU

Übrigens: Andere Vögel grenzen ihr Revier im Frühjahr durch Gesang ab, auch um in ihm später genügend Nahrung für die Aufzucht der Jungen zu finden. Deswegen bitte gerade jetzt im Frühjahr draußen keine Vogelstimmen abspielen. Das bringt die Vogelwelt nur unnötig in Aufregung und veranlasst sie dann vielleicht sogar dazu das gerade eroberte Revier zu verlassen oder sogar eine Brut abzubrechen.

Spechthöhle und frische Spuren Specht

Der Specht-Test
Ein Specht kann in einer Sekunde 20mal hämmern. Sonst würde er ja auch mit seinen Höhlen nie fertig.


Wir testen ob wir das auch schaffen, natürlich nicht richtig am Baum, sondern mit Zahlen. Wenn wir seinen Takt horchrechnen kommen wir in fünf Sekunden auf 100mal. Einer von euch klatscht in die Hände und zählt für sich, ohne zu sprechen, langsam bis fünf Sekunden. Danach klatscht er wieder in die Hände. In dieser Zeit zählen alle anderen, auch ohne zu sprechen, von eins an so schnell wie sie nur können. Na, ganz ehrlich, die meisten kommen bis 20-25.

 

Übrigens:  Spechte haben zwischen Schnabel und Kopf kräftige Muskeln, sowie auch am Hinterkopf, die wie Stoßdämpfer wirken.

Buntspecht
Buntspecht

Wimmelbilder – USK-Einstufung 0 – 99 Jahre
Wenn ihr im Wald oder Park unterwegs seid, könnt ihr viele Geheimnisse entdecken. Wir fangen mit den offensichtlichen Entdeckungen an. Nehmt Kordel und schneidet sie in Stücke. 1,50 -2 Meter. Wenn ihr das vor Ort macht, denkt an eine Schere. Legt euer Seil um eine Stelle als Begrenzung auf dem Boden aus. Dann könnt ihr alle gemeinsam schauen wie viele Sachen in eurem Wimmelbild sind.


Danach sucht ihr euch in Gruppen, oder einzeln, Stellen aus die besonders vielversprechend aussehen. Legt wieder euer Seil aus und zählt selber wie viele Teile in eurem Wimmelbild sind. Wenn alle fertig sind geht ihr die Stellen ab und die anderen müssen schauen ob sie alles entdecken können.

Und denkt bitte daran: Natur schützen heißt Natur bewahren. Wir zerstören nichts mutwillig, nur damit es besser aussieht.

Übrigens: Auf meinem Wimmelbild sind zu sehen:
Trockene Buchenblätter, Bucheckernhüllen, vorne ein Buchenkeimling, hinten noch ein Keimling, wahrscheinlich Ahorn, Moos, Nadeln und Ästchen von verschiedenen Baumarten, Fraßgänge von Borkenkäfern.

Wimmelbild
Wimmelbild

Staubmessung
Gibt es Unterschiede von Staubbelastung in der Nähe von Hecken und anderen Anpflanzungen zu Orten direkt in der Stadt?
Hecken sind nicht nur eine ästhetische Bereicherung, sondern sie haben auch eine hohe Bedeutung im Haushalt der Natur: Im Schutz einer Hecke bildet sich im Garten ein günstiges Kleinklima; Hecken filtern Staub, Schmutz und schädliche Abgase, und wirken lärmdämpfend.
Mit Hilfe eines Klebestreifens werden Staubabdrücke von verschiedenen Stellen gemacht. Dazu wird ein Stück Klebestreifen auf die Oberseite eines Blattes oder eine andere Oberfläche (äußere Fensterbank, Telefonvermittlungskasten) geklebt und gleich wieder abgezogen. Anschließend wird dieser Streifen fest auf das Papier geklebt und mit Informationen über die Untersuchungsstelle versehen. Von welcher Oberfläche wurde die Probe gezogen? In welcher Umgebung? Wie weit ist die nächste Straße entfernt?

 

Variationen und Erweiterungen

Die unterschiedlichen Staubproben können unter dem Mikroskop betrachtet werden. Die Staubmessung kann nicht nur an verschiedenen Orten sondern auch zu verschiedenen Zeiten durchgeführt werden. So lohnt sich der Vergleich an einer Stelle z.B. vor und nach einem heftigen Regen. Hier noch ein paar Informationen zum Thema Hecken:
Hecken aus heimischen Sträuchern - NABU


Übrigens: Bitte daran denken, dass der Staub auf den Blätter auch Blütenstaub sein könnte.

 

VIEL SPASS!

 

Text und Fotos: Liselotte Uhlig


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Naturerlebnisse im April
Naturerlebnisse im April mit Ergänzunge
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Liselotte Uhlig
Zertifizierte Waldpädagogin
Zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin