Die Bachstelze

Ackermännke oder Wippstärz (frühere volkstüml. Bezeichnung)

Unsere bekannteste und häufigste Stelze kehrt ab März aus dem Süden zu uns zurück und erfreut uns mit ihrem putzmunteren Wesen.

 

Rasche tippelnde Bewegungen, emsiges hin und her rennen, ständiges Schwanzwippen und rhythmische, ruckartige Kopfbewegungen charakterisieren den schmucken Vogel mit dem auffällig langen Schwanz. Im Frühjahr folgt die Bachstelze gerne dem Pflug des Bauern, um nach Insekten zu haschen; daher die Bezeichnung Ackermännke.

 

Die Bachstelze war früher eher ein Vogel der feuchten Uferbereiche, wie der Namen des Vogels verrät. Die anpassungsfähige Bachstelze hat es aber als sogenannter Kulturfolger geschafft, mehr und mehr in den Siedlungsbereich des Menschen mit Erfolg vorzudringen.

 

Obschon sie zu unseren Singvögeln gehört, ist ihre Gesangsqualität nicht besonders ausgeprägt.

Aus ihrem hohen, aber durchdringenden Rufgesang, der sich anhört wie ein aneinander gereihtes „zititt-zititt und ziwitt-ziwitt-zizelipp“ hörte früher der geplagte Bauer folgendes heraus:

 

„Brigitt, Brigitt, help mit, help mit.

De Fuhr* ess lank, min Frau ess krank,

säes Kenger deheem, sind all noch kleen,

Brigitt, Brigitt, help mit, help mit.“

 

(E. Knorr, Erkelenz)

* Fuhr: Furche

 

Text: Ludwig Winkens, 04/19

Fotos: Willi Eckers

Steckbrief

Größe Zierlicher grau-schwarz-weisser Vogel, ca. 18 cm lang
Nahrung Überwiegend Insekten, besonders viele Fliegen und Mücken, die auf allerlei offenen Plätzen zwischen Kraut und Gras, auf Wegen und an Häusern mit großer Geschicklichkeit gejagt und aufgepickt werden.
Vorkommen Gewässerufer, aber auch jenseits von Wasser in Dörfern, Städten, Gärten und Parks.