Bereits im alten Griechenland galt der Steinkauz als Symbol der Weisheit. Sein wissenschaftlicher Name (Athene noctua) hat er von der Göttin Athene geerbt und bedeutet nächtliche
Athene.
Seine aufrechte Haltung, die nach vorne gerichteten Augen und seine Lider, die von oben schließen, verleihen dem Steinkauz eine gewisse Menschenähnlichkeit. Der Schnabel erscheint wie eine
Nase.
Der etwa amselgroße putzige Kauz hat sich schon immer gerne in der Nähe von menschlichen Siedlungen aufgehalten. Aber durch das Fehlen geeigneter alter Bäume und durch die industrialisierte
Landwirtschaft hat sein Bestand in den letzten Jahren rapide abgenommen. Vogelschützer wie Peter Wihan (NABU Mönchengladbach) und Ferdi Thelen bauen ihm künstliche Brutröhren und versuchen damit,
sein Überleben in unserer Heimat zu sichern.
Unsere Vorfahren sahen den Steinkauz als Todesboten an. Nach dem Volksglauben bedeutet sein nächtliches Rufen in der Nähe des hell erleuchteten Krankenzimmers das baldige Ableben des
Schwerkranken. Der Ruf des Kauzes, der sich wie ein scharfes abfallendes „kuwitt, kuwitt“ anhört und als „komm mit“ gedeutet wurde, galt für den kranken Menschen als Aufforderung, in den Tod zu
folgen bzw. geleitet zu werden.
Text: Ludwig Winkens, 06/19
Fotos: Willi Eckers
* früher auch als der Leichen-, Unglücks- oder Totenvogel bezeichnet und wg. seines Rufes ebenso „Kommittche“ genannt.
Vorkommen | Offenes Gelände mit niedriger Vegetation; liebt Streuobstwiesen und Kopfweidenbestände. |
Lebensweise | Dämmerungs- und tagaktiv; meist territorialbezogen. Er sitzt manchmal am Tag frei auf einer Mauer oder auf einem Giebel (siehe Bild). |
Nahrung | Mäuse und Kleinvögel, kleine Reptilien, Amphibien, aber auch Insekten und Regenwürmer. |
Verhalten | Sitzt oft in geduckter Haltung, knickst häufig, vor allem bei Erregung. Die Beute wird im Suchflug oder von einer Warte aus am Boden geschlagen. |