Der Wiesenpieper

Wie schon der Name sagt, gehört der Wiesenpieper zu den Vogelarten, die sich gerne im weiten und offenen Grasland mit niedrigem Bewuchs aufhalten. Wiesenpieper sind durch die intensive Grünlandnutzung stark gefährdet und stehen auf der sog. Roten Liste.


Pieper sind im Allgemeinen schwierig zu bestimmende Vögel mit lerchenähnlichem Aussehen. Der Wiesenpieper, früher bei uns auch „Jraasvenk“ genannt, ist der am weitesten verbreitete der verschiedenen Pieperarten. Er ist deutlich kleiner und schlanker als die Feldlerche. Bei uns im südlichen Niederrhein ist er ein seltener Brutvogel. Zum Ende des Sommers jedoch, ist er hier regelmäßig in kleinen bis mittleren Trupps anzutreffen. Das sind in der Regel Wiesenpieper aus dem nördlichen Europa, die hier überwintern. Die Populationen aus Mitteleuropa hingegen ziehen in der kälteren Jahreszeit meistens gen Süden in den Mittelmeerraum.


Für das ungeübte Auge ist der Wiesenpieper wegen seines besonders gut getarnten Gefieders auf den Feldern und Wiesen so gut wie nicht erkennbar. Der Vogel hält sich außerhalb der Brutzeit meistens am Boden auf. Wird er aufgeschreckt, verrät erst sein Warnruf beim Auffliegen, ein scharfes, durchdringendes „ist, ist, ist“, die Anwesenheit des sehr scheuen Vogels. Oft fliegt er dann in kleinen Kreisen umher, bis die Störung vorüber ist. Auch der zarte Gesang des Wiesenpiepers wird während des Fluges vorgetragen. Das Männchen fliegt in die Höhe und beginnt zu singen. Hört er mit dem Gesang auf, so schwebt der Vogel fast senkrecht zu Boden und lässt sich auf eine erhöhte Warte eines Stängels hoher Kräuter oder auf einem Strauch nieder.


Das Nest des Wiesenpiepers liegt immer sehr gut verborgen im Gras. Es ist aus trockenen Gräsern geflochten und mit zarten Pflanzenfasern, Moos und Tierhaaren ausgepolstert.

 

Text: Ludwig Winkens 10/23
Foto: Willi Eckers

Steckbrief

Größe Körperlänge ca. 15 cm; Gewicht um 20 g
Nahrung Kleinere Insekten und ihre Larven, Spinnen, kleine Schnecken, gelegentlich Sämereien
Brut 4 bis 6 Eier, die meist dunkelbraun gefleckt sind.
Vorkommen

Hauptsächlich in Mittel-, Nord- und Nordosteuropa

Stimme

Der Wiesenpieper führt Singflüge aus, bei denen er flatternd mit einem immer schneller werdenden „dip-dip-….“in die Höhe steigt und sich dann mit gespreizten Flügeln und einem ebenfalls beschleunigenden „zi-zi-zi-zi-zi-zi-ziss“ herabgleiten lässt.