Die Gebirgsstelze

Diese wunderschöne Gebirgsstelze entdeckte Willi Eckers im renaturierten Gelände eines ehemaligen Fischzuchtbetriebes in unmittelbarer Nähe des Schlossbades Wickrath.*
Diese wunderschöne Gebirgsstelze entdeckte Willi Eckers im renaturierten Gelände eines ehemaligen Fischzuchtbetriebes in unmittelbarer Nähe des Schlossbades Wickrath.*

Die so elegant gelb und grau gefiederte Gebirgsstelze ist schon lange nicht mehr nur ein Bewohner des Gebirges, wie ihre Bezeichnung vermuten lässt. Seit ca. Ende des 19. Jahrhunderts ist sie als Brutvogel auch in den Ebenen anzutreffen.

 

Der Lebensraum der Gebirgsstelze ist allerdings stark vom Wasser abhängig, besonders während der Brutzeit, denn die Stelze ernährt sich vor allem von Wasserinsekten und anderen kleinen Wasserlebewesen. Sie bevorzugt zwar Gebirgsbäche, nistet aber auch an Flüssen und Bächen der Niederungen. Oft reichen ihr als Lebensraum sogar Mühlenwehre, Zuleitungsgräben zu Teichen oder ein Durchlass mit schnell fließendem Wasser eines Baches. Ihre Anwesenheit gibt die Stelze durch markante Lockrufe bekannt, die sich anhören wie ein scharfes, doppelsilbiges „ziwitt, ziwitt“. Besonders auffällig an ihr ist nicht nur das schönes Gefieder, sondern auch ihr ständiges Wippen mit ihrem sehr langen Schwanz.

 

In unserer Stadt trifft man den schmucken Vogel an den Fließgewässern Niers, Bungt- und Knippertzbach an, gelegentlich aber auch an verschiedenen Teichen. An der Niers liegen die Abstände einzelner Brutreviere in etwa 1 Kilometer voneinander entfernt, wie verschiedene sog. Kartierungen ergaben. Dass der Bestand der insektenfressenden Gebirgsstelzen im Vergleich zu vielen anderen Singvögeln recht stabil erscheint, ist nicht zuletzt auch einer insgesamt deutlichen Verbesserung der Wasserqualitäten unserer Gewässer zu verdanken.

 

* Das Gelände wurde vor rd. zwei Jahren unter Federführung der Unteren Naturschutzbehörde unserer Stadt beispielhaft und gut renaturiert und ist seitdem u.a. zu einem besonderen Refugium unserer bedrohten Vogelwelt geworden.

 

Text: Ludwig Winkens, 05/21

Fotos: Willi Eckers

Steckbrief

Größe Körperlänge um 18 cm; Gewicht um 20 g
Nahrung Vor allem Wasserinsekten und deren Larven
Brut Das Nest wird oft in Nischen oder unter Brücken angelegt und enthält meist 4 bis 6 weißgelbe Eier mit rotbraunen Flecken.
Vorkommen In Mittel-, West- und Südeuropa verbreitete Art. Überwintert als Teilzieher sowohl im Mittelmeerraum, bleibt aber auch im milden Mitteleuropa. Sie bevorzugt Bäche, Flüsse und Teiche besonders mit steinigen Ufern.