Ansitzjäger: Der Mäusebussard

auch Katzenbussard genannt

Regungslos sitzt er auf einem Pfahl am Feldrand, als hätte er sich dort zur Ruhe nieder gelassen. Und dennoch entgeht seinem scharfen Blick nichts. Nicht die geringste Bewegung einer kleinen Maus entgehen seinen gestochen scharfen Augen; auch nicht aus einer Entfernung von einem halben Kilometer.


Und plötzlich geht alles ganz schnell. Rasch hebt er sich mit wuchtigen Flügelschlägen von seiner Ansitzwarte ab, gleitet flach mit streng fokussiertem Blick über den Boden, um zielgerichtet sein Opfer anzusteuern. Mit eng angezogenen Flügeln und weit nach vorne gestreckten Fängen ergreift er seine Beute am Boden. Meistens sind es Mäuse. Ist die Mäusepopulation gering, weicht er auf andere Beute aus wie Frösche, Eidechsen, Insekten und sogar Regenwürmer. Selten auch junge Kaninchen und verletzte oder geschwächte Vögel. Ferner geht er an Aas, besonders im Winter.

Beim Aufgreifen von überfahrenen Tieren wird der Greifvogel leider nicht selten selber zum Opfer unseres Straßenverkehrs.

Im Sommer beanspruchen Bussarde jeweils ein so großes Revier, dass sie den Bestand der Beutetiere nicht gefährdet. Heute weiß man, dass in den allermeisten Fällen nicht die Beutegreifer die Zahl ihrer Beutetiere regulieren, sondern die Beutetiere den Bestand der Beutegreifer!

Trotz eines strikten Jagdverbotes versuchen skrupellose Zeitgenossen nach wie vor und nicht selten dem Greifvogel mit Gift, Fangkörben oder mit Jagdwaffen nachzustellen; welch ein Frevel!

 

Text: Ludwig Winkens
Fotos: Willi Eckers

Steckbrief

Größe 46 bis 58 cm lang, Spannweite rd. 130 cm; Gewicht ca. 1 kg
Vorkommen Kulturraum mit eingestreuten Wäldern. In Mitteleuropa ist er durch seine Anpassungsfähigkeit der häufigste Greifvogel.
Sonstiges Sitzt oft auf Zaunpfählen und Masten, kreist gerne im Aufwind, ruft weit hörbar klagend-miauend „hii-äh“, daher auch der Name Katzenbussard.