Der Grünspecht

Fliegender Zorro (wg. seiner vom Schnabelansatz bis zu den Augen schwarzen Kopfzeichnung, die wie eine Gesichtsmaske erscheint, wird der schmucke Prachtkerl gelegentlich auch als fliegender Zorro bezeichnet. Auch Erdspecht genannt und früher im Rheinland ebenfalls als Oamseekespecht (Ameisenspecht) wg. seiner Vorliebe für Ameisen bekannt.


Schon früh im Jahr ist sein charakteristischer und laut schallender Ruf zu hören, der sich wie ein lachendes „gjügjügjügjügjüg….“ anhört. Im Gegensatz zum Buntspecht, macht sich der Grünspecht durch Trommeln an den Baumstämmen deutlich seltener bemerkbar.

 

Seine Lebensraumansprüche haben sich zunehmend verändert. Waren es ursprünglich eher lichte Waldungen, so ist der Grünspecht immer häufiger in Gärten und Parks mit hohen, alten Bäumen sowie auf Grünflächen mit kurzem Rasen anzutreffen. Zur Nahrungssuche ist er meistens am Boden anzutreffen (Erdspecht), um dort mit seinem kräftigen Schnabel in den Boden zu hacken. Ameisen und deren Larven sowie andere Insekten im Boden sind seine Lieblingsspeise. Seine rd. 10 cm lange Zunge ermöglicht es ihm, auch in langverzweigte Gangsysteme der Insekten vorzudringen.

 

Als Nahrungsspezialist eher für Bodeninsekten sind langanhaltende, kalte und schneereiche Winter mit tiefgefrorenen Böden für ihn sehr verhängnisvoll. Solche Winter führen oft zum Hungertod von Grünspechten, weil der Energieaufwand zu hoch ist, um an die Nahrung zu gelangen.

 

Text: Ludwig Winkens, 03/19

Fotos: Willi Eckers

Steckbrief

Größe Körperlänge ca. 32 cm (wie Eichelhäher); Gewicht ca. 200 g
Gefieder Rückengefieder grün, Bauch gelblich, rote Kappe, schwarze Gesichtsmaske
Vorkommen In ganz Europa außer Nordskandinavien verbreiteter Jahresvogel (kein Zugvogel).