Der Zilpzalp

ruft unermüdlich seinen Namen

Wie auch der Kuckuck, so gehört auch das kleine putzige Vögelchen zu den wenigen Arten, die ihren eigenen Namen rufen, nämlich „zilp-zalp zilp-zalp“. Da sein taktmäßiger Ruf dem Wetzen einer Sense ähnelt, nannte man ihn früher auch et Schlieperke (schleifen) sowie Backövvke, da der überdachte Nestbau der Decke des alten Backofens ähnelt.

Obschon der zur Gattung der Laubsänger zählende Zilpzalp zu den häufigsten Singvögeln Europas und zu den Charaktervögeln unserer Fluren gehört, ist er vielen nicht bekannt, denn aufgrund seines gut getarnten Federkleides macht er sich im dichten Laub fast unsichtbar. Umso deutlicher ist sein lautes und unermüdliches „zilp-zalp…“ zu hören, das ab und zu durch einige wie „trrt-trrt-trrt“ klingende Laute unterbrochen wird und bei Erregung in ein hartes einsilbiges „hüit“ übergeht.

 

Beim Singen schlägt der Vogel den Schwanz bei jedem Ton taktmäßig nach unten. Durch sein rastloses Hüpfen von Ast zu Ast und häufiges Flügel- und Schwanzzucken wirkt der Zilpzalp hektisch, hyperaktiv und wie ein mit ADHS-Syndrom befallener Zappelphilipp.

 

Text: Ludwig Winkens, 07/19
Fotos: Willi Eckers

Steckbrief

Größe 11 cm, der Zilpzalp gehört er zu unseren kleinsten Singvögeln; Gewicht ca. 9 g
Vorkommen Unterholzreicher Laub- und Mischwald, Auwald, dichtes hohes Gebüsch, Parks und Gärten. Er ist ein sog. Teilzieher (März-November), der je nach Witterung manchmal bei uns überwintert.
Brut April bis Juli 1-2 Bruten.
Nahrung Kleine Insekten und Spinnen.