Der Rotmilan

 Er wird auch Gabelweihe genannt, Gabelschwanz, Königsweih oder Rüttelgeier.

Bei uns in MG/Umgebung galt er seit eh und je als vereinzelter und sehr seltener Durchzügler, aber nie als Brutvogel.

 

Auch nicht vor hundert Jahren, wie die früheren Vogelkundler unserer Heimat, C. Maas und E. Knorr, einst feststellten. Sein bisher zu MG nahegelegenstes Brutgebiet war vor rd. 50 Jahren der Hambacher Wald bei Jülich. Umso erstaunlicher ist es, dass er sein Brutgebiet ab 2017 Richtung MG/Umgebung ausgeweitet hat. Anscheinend sind die großen und verlassenen Militärgebiete unserer Heimat ein akzeptable Brutgebiet für den imposanten Greifvogel. Seine Spannweite von 160 cm ist deutlich größer als die des uns vertrauten Bussards.

 

Alfred Brehm (1829 – 1884) bezeichnete den Rotmilan als einer der harmlosesten aller unserer Raubvögel. Er sei ein milder und zu gutmütiger Räuber mit schwachem Schnabel und kurzen Krallen. Er sei kein Draufgänger. Heimlichtuerei wie Sperber und Habicht seien ihm nicht zu eigen.

 

Ein YouTube-User bezeugt, dass er auch einmal den „liebenswürdigen Raubvogel“ (Brehm) und einen Raben „wie Kopp und Arsch nebeneinandersitzen“ sah (Redewendung). „Der Milan einen Ast weiter oben. Irgendwann neigt er sich dem Raben zu, und was macht der? Schnäbelt genüsslich am Hals des Milans, der das offensichtlich genoss“ (J. & T. Roth).

Text: Ludwig Winkens 07/18
Fotos: Willi Eckers

Steckbrief

Größe Ca. 60 cm, Gewicht: ca. 1 kg
Stimme Ein oft wiederholtes „hüa-hüa-hü-ühü“
Vorkommen Laubwälder des Tieflandes und der Mittelgebirge
Nahrung Kleinsäuger, Frösche, Fische und andere für ihn erreichbare Wirbeltiere, aber auch Aas.