Naturerlebnisse im Juli

Tipps für Material: Erste-Hilfe-Tasche, kleine Plastiktütchen, Kordel, Schere, Spiegelchen, Wasserspritze, Augenklappe oder ein Tuch zum Augen verbinden, Becherlupen oder andere Gefäße mit Löchern im Deckel, Löffel und Pinsel, Fotoapparat, Stifte, Ausdrucke oder Papier für das Baumbuch, ggf. Schreibunterlagen, Fernglas ist immer gut.

 

Sicherheitsaspekte vor jeder Exkursion

Bei unbekanntem Gebiet solltet ihr gemeinsam eine Geländebegehung unternehmen, aber nie die Kinder alleine. Ob bei vorherigem Sturm oder bei längerer Trockenheit kann es bei den Bäumen zu Holzbruch kommen. Die toten Äste hängen dann evtl. noch in der Baumkrone fest, daher ist es sowieso immer ratsam einen Blick nach oben zu riskieren.

 

Bäume im Sommer

Bindest du über den belaubten Zweig einer Birke einen Plastikbeutel, sammelt sich darin allmählich Feuchtigkeit, die sich an der Folie niederschlägt. Wenn ihr das an einem heißen Tag macht und vielleicht sogar noch einen Ast nehmt, der in der Sonne hängt, ist innerhalb von zwei Stunden die Feuchtigkeit gut zu sehen.

 

Wichtig ist natürlich, dass ihr das Beutelchen zum Schluss eurer Naturaktion vorsichtig wieder abnehmt und dabei keine Blätter verletzt. Ihr könnt den Beutel wieder mit nach Hause nehmen oder vielleicht testet ihr jedes Mal andere Bäume, wenn ihr draußen seid.

Übrigens: Im Sommer kann eine ausgewachsene Birke pro Tag bis zu 400 Liter Wasser abgeben, das sie mit den Wurzeln aufgenommen hat und aus zahlreichen mikroskopisch kleinen Spaltöffnungen der Blätter ausscheidet. Deswegen ist es im Sommer so schön kühl unter den Bäumen.

Spiegelgang

Nehmt kleine Spiegelchen und haltet sie so, dass ihr die Baumkronen und den Himmel sehen könnt. Einer trägt den Spiegel und schaut hinein und ein Partner hält denjenigen am Arm fest. Nach einiger Zeit wechselt ihr euch ab.

 

Breitwegerich und Spitzwegerich

Ich möchte euch jetzt mit einem Heilmittel bekannt machen, dass draußen vor allem wichtig ist, wenn man ungewollt in Kontakt mit Brennnesseln kommt. Der Wegerich enthält entzündungshemmende Stoffe, die gegen das Brennen helfen. Man muss die Blätter des Wegerichs aber vorher gut durchkneten, bis sie sich richtig feucht anfüllen und dann fest und lang genug über die unangenehmen Stellen reiben. Man kann sich die Blätter zur Kühlung auch in die Wanderschuhe legen.

Übrigens: Die Ureinwohner Amerikas bezeichneten den Breitwegerich auch als Fußstapfen des weißen Mannes. Wo immer er seinen Fuß hingesetzt hatte, tauchte diese den Ureinwohnern unbekannte Pflanze auf.

Brennnessel

Auch wenn sie für uns unangenehm sein können, in der Natur sind sie außerordentlich wichtig.

Die Brennnessel ist Raupenfutterpflanze für mehr als dreißig heimische Falterarten, darunter Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs und der Admiral. Schaut euch am besten vorher in einem Buch oder im Internet die Schmetterlinge und auch die Raupen gemeinsam mit den Kindern an. Mittlerweile steht die Brennnessel wieder überall in den Grünflächen von Mönchengladbach und ihr könnt versuchen an den Pflanzen Spuren der Raupen oder sogar die Raupen selber zu finden.

 

Es lohnt sich also in jedem Fall auch im Garten eine Brennnesselecke zu belassen, sei es als Superfood-Quelle für euch selber oder als Insektenbuffet.

Übrigens: Es gibt weibliche und männliche Samen, wobei die männlichen Samen wohl eher eine Art „Sporen“ sind, die die weiblichen Samen befruchten sollen

Hier noch weitere Informationen dazu: Die Große Brennnessel - NABU

Schwebfliegen

Sucht blühende Pflanzen im Wald oder Park, dort treten sie jetzt besonders häufig auf. Auf dem Foto seht ihr eine von ca. 450 verschiedenen Arten. Dort sehr ihr auch das Mundwerkzeug das wie ein Tupfer geformt ist. Sie können nämlich nicht stechen und lecken Nektar und Blütenpollen auf. Die Schwebfliegen gehören somit zu den wichtigen Bestäubern in der Natur.
Uns irritiert vielleicht deren Flugkunst. Sie können in der Luft stehen, weil sie bis zu 300 Flügelschläge die Sekunde machen und können vorwärts und rückwärts fliegen.

Aus dem Leben unserer Schwebfliegen (NABU)

Hüterin der Schätze
Dazu erzählt ihr zuerst eine kleine Geschichte: „Ich habe bei meinem letzten Aufenthalt hier (Wald oder Park) eine alte Frau getroffen die, wie sich herausstellte, darauf aufpasst, dass wir Menschen nicht die Natur plündern und alles bleibt wo es hin gehört. Da die gute Frau nicht überall gleichzeitig sein kann muss die Aufgabe jemand von euch übernehmen“.


Das bedeutet, dass sich jemand mit einer gefüllter Wasserspritze in einiger Entfernung auf den Weg stellt. Diese sollte auf einen Wasserstrahl eingestellt sein. Jeder der TeilnehmerInnen nimmt sich ein Steinchen oder Stöckchen und legt das zu Füßen der Waldhüterin. Dann nimmt man wieder Abstand von ein paar Metern zu ihr und sie verbindet sich die Augen. Jetzt darf sich jeder, am besten einzeln, anschleichen und versuchen sein Kleinod vor den Füßen der Waldhüterin zu stibitzen. Wenn sie die Anschleichenden hört, darf sie in deren Richtung Spritzen. Die Getroffenen müssen wieder zum Start zurück und müssen es erneut versuchen. Ihr könnt selber entscheiden wie oft ihr das wiederholen wollt, es sollte nicht zum erbitterten Wettkampf ausarten. Dann macht dieses Spiel viel Spaß!

Übrigens: Die Aktion Baumbuch aus dem vergangenen Monat bietet sich natürlich auch für den Juli an.

 

VIEL SPASS!

 

Text und Fotos: Liselotte Uhlig


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Liselotte Uhlig
Zertifizierte Waldpädagogin
Zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin