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Stadt und Natur in Mönchengladbach

Der „kontrollierbare Konzern“ MG zerstört weiterhin Natur in der Stadt

„Der Mensch ist Teil der Natur. Stirbt die Natur, dann stirbt auch der Mensch“  (Bertrand Russell,  britischer Philosoph, Mathematiker und Logiker).

Die Natur in Mönchengladbach wird seit der Industrialisierung  kontinuierlich zerstört. Ein weiterer Baustein der Naturzerstörung ist wohl der erklärte Wunsch unserer gewählten „Stadtväter“, die Stadt Mönchengladbach zu einem „kontrollierbaren Konzern“ zu gestalten (Rheinischen Post 28. und 29.06.2018). Urheber der marktwirtschaftlichen Stadtvision ist Dr. Gregor Bonin (CDU), der mittlerweile zugleich als Stadtdirektor, Planungs- und Umweltdezernent in der „wachsenden Stadt“ Mönchengladbach tätig ist. In der Beratungsvorlage Nr. 16661/IX vom 24.05.2016  für den Rat heißt es u. a.:

 

„Effekte der Umsetzung der Strategie sind Verkaufserlöse aus städtischen Grundstücken und die Erhöhung der Einnahmen im Bereich Grundsteuer, die Förderung der lokalen Wirtschaft durch erhöhte Bautätigkeit, die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze sowie die Erhöhung der Gewerbesteuereinnahmen durch die Ansiedlung von Unternehmen.“

 

Darin wird nicht einmal der Begriff „Schutz der Natur“ erwähnt. Wir wollen daher einmal hinterfragen, was der „Konzern Mönchengladbach“ für die Menschen und die Natur in Mönchengladbach bedeutet:


„Als Konzern bezeichnet man den Zusammenschluss eines herrschenden und eines oder mehrerer abhängiger Unternehmen unter Leitung des herrschenden Unternehmens“ (Wikipedia). Ganz allgemein formuliert, ist ein Konzern ein großes, auf Gewinn ausgerichtetes Unternehmen. Der Gewinn kann neoliberal geschöpft werden aus der Ausbeutung von vorhandenen Ressourcen sowie aus der Herstellung und dem Vertrieb  von Produkten.

Die Stadt Mönchengladbach hat in den letzten Jahren viele neue Gesellschaften wie z. B. die GEM, MAGS, EWMG, MGMG gebildet, die dem Konzern Stadt Mönchengladbach Gewinne zuführen sollen. Im oben angeführten Artikel der Rheinischen Post vom 29.06.2018 wird u. a. ausgeführt: „Mönchengladbach soll wachsen – an Einwohnern, an neuen Baugebieten, an Wasserflächen, an Ansiedlungen und insgesamt an Attraktivität.“ Anhand der Fakten, die von den politisch Handelnden in der Zeit ab 2015 bis heute geschaffen wurden, kann man ersehen, dass auch die Bereiche Verkehrslandeplatz Mönchengladbach, Straßenbau und Sauberkeit zu den Tätigkeitsfeldern des kontrollierbaren Konzerns Stadt MG gehören. Inzwischen dürfte wohl den meisten Bürgern klar sein, dass wirtschaftliches Wachstum in unserer Welt vor Allem durch die Ausbeutung von Ressourcen generiert wird.

Das heißt für Mönchengladbach: Im Norden und Westen unserer Stadt gibt es noch größere Freiraumbereiche, die im Sinne der Konzernstrategie gewinnbringend ausgebeutet werden müssen. So soll das geplante Gewerbegebiet Mackenstein nördlich von Hardt Gewinn an Gewerbesteuer erbringen, auf Kosten der Natur, die zerstört wird.

Im Westen von Rheindahlen wurde im Freiraum die Firma Amazon angesiedelt und nebenan soll Bad Reuter eine Niederlassung bauen. Im Süden soll das bestehende Gewerbegebiet Güdderath vergrößert werden. Das ist Naturzerstörung in großem Stil. Überall in der Stadt wird Raum auch vernichtet für den Bau neuer Wohngebiete, die v. a. die Reichen in die Stadt locken sollen. Leiden müssen wieder Natur und Biodiversität. Der Bestand an Insekten, Vögeln und wildlebenden Säugetieren geht in der Stadt Mönchengladbach zwangsläufig dramatisch zurück.

Abschließend sei noch festgehalten, dass der „Konzern“ Stadt Mönchengladbach seine Bürger auch durch Gebührenerhöhungen  (z. B. Anhebung der Grundsteuer) zur Gewinnmaximierung heranziehen kann. Warum lassen wir Bürger/innen, welche die Natur lieben und schützen, dies uns eigentlich gefallen? Der Schutz der Natur wird in Mönchengladbach durch die derzeit regierenden Parteien offensichtlich nicht ausreichend gefördert. Im Jahr 2020 steht die nächste Kommunalwahl an. Wir, die Bürger/innen dieser Stadt, haben die Macht, durch unsere Wählerstimme den wachsenden „Konzern“ Stadt Mönchengladbach in die Schranken zu weisen und einen Wertewandel einzuleiten.