· 

Klimabericht Juli 2020

Permafrostböden tauen auf, Wälder brennen und der Meeresspiegel steigt, aber Konzerne wie RWE torpedieren mit tatkräftiger Unterstützung der Bundes- und Landesregierung die in Paris angestrebten Klimaziele.

 

Ein mühsam ausgehandelter Kohle-Kompromiss wird von der derzeitigen Landesregierung mit den politischen Methoden abscheulichster Niedertracht zu Makulatur gemacht.

 

Die restlichen Dörfer sollen, obwohl ökologischer wie ökonomischer Unsinn, der Braunkohle zum Opfer fallen, während man in Düsseldorf den Erhalt des restlichen Hambacher Waldes als Entgegenkommen feiern will, den Wald aber weiterhin den sich nähernden Baggern ausliefert.

 

Nach Jahrzehnten der Wertschöpfung an Kapital und Grundbesitz verlangt der Konzern Entschädigungen in Milliardenhöhe, die Folgekosten (zynisch Ewigkeitskosten genannt), insbesondere die Finanzierung der bedrohlich werdenden Wasserversorgung, bezahlen die Bürger in naher und ferner Zukunft.

 

Die Zerstörungen der Gegenwart sollen für die Zukunft mit einem Strukturwandel-Programm, im albernen Denglisch „Innovation Valley“ geheißen, eine Fortsetzung finden. Ein See, der mit keinem Tropfen Wasser vorhanden ist und in Anbetracht des alpinen Wasserhaushaltes lange auf sich warten lässt, wird als gigantisches Gewerbegebiet verplant, ungeachtet der Tatsache, dass kein Limnologe Auskunft über die zu erwartende Wasserqualität geben kann und niemand weiß, wie stabil die Seeufer sein werden.

 

Berlin und Düsseldorf haben die eigenen Umweltministerien weitestgehend ausgeschlossen, die Bevölkerung und Nichtregierungsorganisationen werden mit Absicht im Unklaren gelassen. Laschet und Lindner versuchen, hoheitliche Aufgaben an Firmen abzugeben, die Gestaltung der Zukunft wird damit zu einem Wettbewerb am Markt. Diese Praxis erinnert an die Machenschaften der Firma Nestlé, Wasserrechte zu erschleichen, um ein Allgemeingut teuer verkaufen zu können. Ein Staat, der sich selbst privatisiert, verliert seine demokratische Legitimation.

 

gez. Kurt Sasserath – NABU Mönchengladbach

Foto: Gelbe Linie Lützerath