Gemeinsame Erklärung der NABU-Verbände Mönchengladbach, Wegberg, Erkelenz und Hückelhoven
Die NABU-Verbände aus der Region von Hückelhoven über Erkelenz, Wegberg bis Mönchengladbach haben beschlossen, in Zukunft noch enger zusammen zu arbeiten. „Viele Themen zum Schutz unserer Heimat sind nur »mit Blick über den lokalen Tellerrand hinaus« zu bewältigen.“ meinten dazu die Vorsitzenden Kaufhold und Sasserath. In einem Arbeitskreis wurden drastisch zunehmende Gefahren und Risiken analysiert:
„Wir beobachten wesentliche Verschlechterungen in der regionalen Entwicklung unserer Heimat:
- Steigende Bedrohung der gemeinsamen Naturschutz- und Feuchtgebiete,
- Zunahme der negativen Kurz- und Ewigkeitsfolgen durch die Tagebaue,
- das aktuelle Thema 20 Jahre Stillstand bei Hochwasser- und Starkregenschutz.“
so die beiden Vorsitzenden.
Die Teilnehmer aus gemeinsamen Arbeitsgruppen waren der Meinung, dass die Bedrohung der rheinischen Kulturlandschaft durch den überregionalen Entwicklungsplan "Rheinisches Revier" höchste Priorität geniessen muss.
Regionalplanung ohne Natur- und Umweltschutz
Eine landeseigene Gesellschaft habe dazu ein schlagkräftiges Lobby-Bündnis der Wirtschaft geschnürt, aus dem der Kultur-, Natur- und Umweltschutz nahezu vollständig ausgeschlossen worden sei. Versuche der Landesverbände, dieser drohenden einseitigen Entwicklung entgegenzutreten, versuchen die Lobbyisten mit allen Mitteln zu verhindern. Beispiel: ein neues Landes-Gesetz mit dem Ziel der Reduzierung der Verbändebeteiligung in der Landesplanung.
Keine Vorsorge, keine Nachhaltigkeit
Die zwingenden Zukunfts-Themen Vorsorge und Nachhaltigkeit zum Schutz unserer Heimat mit ihren wertvollen Kultur-, Natur-, und Umwelt- Gütern kommen in den Planungsunterlagen nicht vor. Unter anderem wird zur Zeit versucht, unter Umgehung von Natur- und Landschaftsschutz bis hinein in geschützte Landschaftsteile Flächen- und Siedlungsplanung mit Versiegelung riesiger Flächen - wie in den vergangenen 20 Jahren - durchzuboxen.
Nichts gelernt aus den letzten 20 Jahren?
Besonders negativ wurde eingeschätzt, dass die Risiken einer ungebremsten Flächen- und Siedlungspolitik gerade erst durch die jüngsten Naturkatastrophen auf dramatische Weise deutlich wurden. Erfahrungen aus Hochwasser- Ereignissen der letzten zwanzig Jahre werden schlicht ignoriert.
Antwort aus den Reihen des Lobby-Bündnis dazu? Keine! Bereitschaft, die aktuell vorliegenden Planungsideen zu überprüfen? Keine.
Deshalb wurden für die kommenden entscheidenden Monate ein gemeinsames Vorgehen der Verbände beschlossen, um dieser Entwicklung entgegen zu treten:
- Kern-Forderungen zum Thema nachhaltige Landschaftsentwicklung mit dem Ziel Erhaltung und Nachhaltigkeit,
- die Zusammenarbeit der Natur- Umweltverbände mit Bezug auf das Projekt "Rheinisches Revier" wird ausgebaut und überregional koordiniert
- Führung zum Thema Fehler der Flächen- und Siedlungsentwicklung am Beispiel neue Baugebiete in Überflutungsflächen und Auen
- die für diese Planungen verantwortlichen Parteien auf Bundes- und Landesebene werden öffentlich zur Stellungnahme aufgefordert
- die Antworten werden durch die Verbände öffentlich ausgewertet