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„Mäusegräben“

Die industrielle Landwirtschaft hat sich beim Streben nach bestmöglicher Ertragsoptimierung einen weiteren Frevel an der Natur einfallen lassen.

 

Zahlreiche gigantische Gemüsefelder – besonders Möhrenfelder – sind mit 60 cm tiefen und 20 cm breiten sog. Mäusegräben umfriedet worden und innerhalb der Gräben befinden sich zusätzlich ca. alle 50 m Lebendfallen. Kleintiere, die in ein Gemüsefeld eindringen wollen, stürzen unumgänglich in den Graben und haben keine Chance mehr zu entkommen. Die vor Panik kopflosen Tiere laufen zwangsläufig in die aufgestellten Todesfallen und krepieren elendig an den Giftködern der Fallen bzw. verhungern oder verdursten qualvoll.

 

In die für Wühlmäuse vorgesehen Gräben und Fallen geraten leider auch zahlreiche geschützte Tiere wie Igel, Kröten, Frösche, Spitzmäuse, Mauswiesel und sonstige Kleintiere. Sogar für viele Jungvögel der selten gewordenen Feldvogelarten wie Lerchen, Pieper, Goldammern, Kiebitze, Fasane und Rebhühner stellen diese Gräben kaum entrinnbare Todesfallen dar. Man fasst sich an den Kopf und fragt sich, ob solche landwirtschaftlichen Maßnahmen überhaupt gestattet sind, die so viel Unheil anrichten? Wer genehmigt so etwas Abscheuliches und wo bleibt die Achtung vor der Kreatur?

 

Rücksichtslose Gewinnoptimierung ist leider die treibende Kraft für solche frevelhaften Maßnahmen.

 

Text und Fotos: Ludwig Winkens, Mönchengladbach