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Internationale Fledermausnacht am 27. und 28. August

Sie sind im Dunkeln unterwegs, zeigen sich nur selten, ihre waghalsigen Flugmanöver laufen völlig geräuschlos ab. Das ist es auch schon, was man normalerweise über Fledermäuse weiß. Zur Batnight am letzten Augustwochenende kann man die Tiere bundesweit bei rund 100 regionalen NABU-Veranstaltungen erleben und ihre faszinierenden Flugkünste in der Dämmerung beobachten. Allein 22 Veranstaltungen für die ganze Familie organisieren NABU-Aktive rund um das Wochenende am 27. und 28. August sowie davor und danach auch in Nordrhein-Westfalen, so in Krefeld, Bochum, Hamm und Olpe.

 

Die europaweite Batnight trägt seit fast drei Jahrzehnten dazu bei hartnäckige Vorurteile gegenüber den „Kobolden der Nacht“ abzubauen und auf deren schwierige Situation aufmerksam machen. „Unsere heimischen Fledermäuse sind völlig harmlos und sehr nützlich, denn sie fressen ausschließlich Insekten“, sagt Achim Winkler, Mitglied im Vorstand des NABU NRW. Probleme bereite ihnen daher das Insektensterben, das sich negativ auf die Fledermausbestände auswirkt.

 

„Sie leiden außerdem zunehmend stark unter Wohnungsnot. Durch die Sanierung und den Abbruch von Gebäuden, das Abholzen von alten, höhlenreichen Bäumen im Zuge einer intensiven forstlichen Nutzung der letzten naturnahen Wälder sowie einer intensiven Landwirtschaft verlieren Fledermäuse immer mehr ihrer Fortpflanzungs-, Ruhe- und Nahrungshabitate“, erklärt Christian Giese, Fledermausexperte beim NABU NRW. Die Folge: Von den 25 in Deutschland heimischen Arten seien drei akut vom Aussterben bedroht. Vier Arten gelten als stark gefährdet und für weitere bislang ungefährdete Arten wird ein starker Rückgang prognostiziert. Giese: „Umso wichtiger ist es, mit Aktionen wie der Batnight über die Tiere aufzuklären und zu vermitteln, wie ihnen geholfen werden kann. Etwa, indem man seinen Garten fledermausfreundlich gestaltet.“

 

Dazu gehöre unter anderem die Anlage eines Teiches sowie eines Beetes mit nachtblühenden, nektarreichen Blütenpflanzen wie Leimkraut, Seifenkraut oder Königskerze. Beides zieht zahlreiche Insekten an - die einzige Nahrung der hier heimischen Fledermausarten. Fledermäuse benötigen zudem Höhlen und Spalten in und an alten Bäumen, an Gebäuden oder in Kellern, die sie als Quartier nutzen. Wo es die nicht gibt, kann Wohnraum geschaffen werden - ein Fledermausbrett oder ein Flachkasten an der Giebelwand sowie Höhlenkästen werden von den Tieren gerne angenommen. Und absolut unerlässlich für einen fledermausfreundlichen Garten – der Verzicht auf Pestizide und Kunstdünger. „Wer Fledermäusen helfen will, setzt auf giftfreies Gärtnern“, so der NABU-Fledermausexperte.

 

Foto: NABU/Markus Dietz