Vorschlag für ein Biotopverbundsystem im Rheinischen Revier – Ein offener Brief an das NRW-Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie
Sehr geehrte Damen und Herren,
als Auftakt zu einer, leicht planbaren und kurzfristig zu verwirklichenden, ökologischen Optimierung der stark beanspruchten Landschaft zwischen Mönchengladbach und Düren erlaube ich mir den Vorschlag, ein Heckensystem anzupflanzen, welches den Naturpark Schwalm-Nette im Nordwesten des Gebietes mit der Eifel im Süden verbinden könnte. Hecken sind nicht nur in der hiesigen Region ein traditionelles Element einer naturnahen Kulturlandschaft, einem artenreichen Waldrand vergleichbar, das gleich mehrere positive Eigenschaften miteinander verbindet. Hecken tragen zu einer Verschönerung der Landschaft bei, sie verbessern das Klima, schützen vor Erosion, sorgen für eine größere Biodiversität und bieten den Anwohnern die Möglichkeit zu einer Naherholung, die ohne Mobilitätsprobleme erreicht werden kann.
Die Hecke sollte ein Gehölzstreifen von 5 bis 1o Metern in der Breite sein und ausschließlich aus standortgerechten Straucharten und vereinzelten ebenfalls standortgerechten Baumarten bestehen.
Wie das Grüne Band Europas könnte sich diese Hecke westlich und östlich der Tagebaue Garzweiler, Hambach und Inden von Ort zu Ort durch die Landschaft schlängeln und noch vorhandene Biotope wie Feldgehölze, Bachläufe oder kleine Wäldchen ebenso einschließen wie dörfliche Landschaftsstrukturen, ob Friedhöfe, Parkanlagen, Gärten oder Gutshöfe.
Nach einer Verbindung zum Naturpark Schwalm-Nette im Westen der Stadt Mönchengladbach schlage ich einen Verlauf entlang der Dörfer Keyenberg, Holzweiler, Titz Richtung Jülich und Niederzier vor, um in einer Linie zwischen dem Tagebau Hambach und Inden an Langerwehe vorbei die Nordeifel und den Meroder Wald zu erreichen, und in einer zweiten Linie westlich vom Tagebau Inden das gleiche Ziel zu verfolgen. Östlich des Tagebaus Garzweiler könnte die Landschaft zwischen Mönchengladbach und Neuss entlang der Städte Grevenbroich, Bergheim und Euskirchen mit einem Abstecher zum Kottenforst weiter in Richtung Nideggen mit den Waldgebieten am Rursee verbunden werden.
Sollte es gelingen, eine ökologisch sinnvolle energetische Holznutzung zu etablieren, böte das gerade beschriebene Heckensystem bei entsprechender Verwertung eine preiswerte Ressource von beispielloser Nachhaltigkeit, zumal es landes-, bundes- und europaweit ausgebaut werden könnte und somit zum dringend gebotenen Schutz der Wälder beitrüge.
Mit freundlichen Grüßen
Kurt Sasserath
NABU Mönchengladbach