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Fragen zum Wasserhaushalt und zur Planung des »Zweckverbands Landfolge«

Nach der Lektüre zweier aktueller Artikel in der RP (So sollen die Tagebaue zu Seen werden und Streit um Rheinwasser für Tagebau-Seen) stellte Jürgen Mülders – Bauingenieur und Mitglied der Grünen – sich einige Fragen zum Thema Wasserversorgung, die wir hier veröffentlichen.

 

1. Wann ist Ende der letzten Grundabsenkung in Garzweiler, Inden und Hambach? 2030?

 

2. Die Sümpfungen Schwalm-Nette werden 2030 abgeschaltet, dann wird mit Rheinwasser gesümpft, reicht die Menge aus, es werden heute sehr viele Flächen mit dem Grundwasser bedient? Wie sind die Menge der beiden (zukünftiges Rheinwasser und heutiges Sümpfungswasser)

 

3. ist die Qualität des Rheinwassers für diese Sümpfungen chemisch geeignet? Wer garantiert nicht für weitere Schäden, die heute schon im Meinweg vorhanden sind, oder kommen die Schäden vom Sümpfungswasser?

 

4. Wenn die Grundwasserabsenkung abgeschaltet wird, wird in einem riesigen Bereich der Grundwasserstand schnell und erheblich sinken, da das Grundwasser nun direkt in den See fließt und sich damit ausgleicht. Das kann über 20 km im Umkreis erfolgen, nach erst ca. 60 Jahren wird es dort vielleicht wieder langsam ansteigen, parallel mit den Wasserspiegeln der Seen. Es ist so, als ob man im Sand am Strand eine große Flasche eingräbt und diese dann schnell rausholt, so wird sich das Loch schnell mit Wasser füllen, und zwar aus dem direkten Umfeld, bis es wieder ausgeglichen ist. Gebäudeschäden und Absenkungen durch dieses trocken fallen sind absehbar.

Zwischen Hambach und Garzweiler wird diese Absenkung noch viel größere Ausmaße erreichen und es wird sich später wieder füllen, dass diese sich gegenseitig beeinflussen.

 

5. Wenn das Rheinwasser nicht ausreichend zur Verfügung steht, was ist mit den Sümpfungen, diese werden dann trockenfallen und damit zerstört?

 

6. Gefahr für die Mengen aus dem Rhein sind trockene Sommer, fehlende Gletscher, die ggf. in wenigen Jahren komplett verschwinden, evtl. sogar noch vor 2030. Wie werden die Sümpfungen und die Trinkwasser Anforderungen erfüllt?

 

7. Gibt es einen Plan B, wenn das Rheinwasser nicht ausreicht?

 

8. die Neuen Leitungen werden von 1,40 m auf 2,20 m erweitert, das ist eine Erweiterung von 6 qm auf 15 qm, also mehr als doppelt so viel.

 

9. Wie ist die Absprache mit den NL, und die Vereinbarungen, da auch die NL von der Absenkung und Sümpfungen erheblich betroffen sind?

 

10. Wir greifen erneut massiv in die Natur ein, ohne die wirklichen Folgen auch nur annähernd zu verstehen und zu prüfen.

 

Wir sind wie die Steinzeitenmenschen, die das erste Haus gebaut haben. Wenn der Balken bricht und jemand davon erschlagen wurde, war er zu klein, dann nehmen wir einen größeren und bauen neu.

 

Die NL haben ein riesiges Modell an der Osterschelde gebaut mit vielen Testmöglichkeiten, warum machen wir solche Tests nicht hier auch, bevor wir weitere Umweltschäden in unvorstellbarem Ausmaß anrichten. Eine Zusammenarbeit wäre hier nützlich.

Diejenigen die jetzt die Entscheidungen treffen, werden die Schäden wohl kaum noch erleben, aber die Kinder und Enkel.