Naderer: Umdenken der Forstwirtschaft zwingend notwendig
Düsseldorf – Viel zu lange und viel zu oft stand und steht nur die unmittelbare wirtschaftliche Verwertbarkeit der Ressource Holz im Vordergrund, wenn über Wald bzw. Forstwirtschaft in NRW in großen Runden gesprochen wird. Tatsächlich hat letztlich auch die Klimakrise den jahrzehntelangen Anbau von reinen Wirtschaftsbäumen, wie Fichte und Douglasie die damit verbundenen Fehlentwicklungen in der Forstwirtschaft mit Tausenden Hektar sogenannter Kalamitätsflächen offenkundig gemacht. „Bedauerlicherweise ist noch nicht auf allen Seiten der Forstwirtschaft und Forstpolitik in NRW ein Umdenken zu erkennen. Obwohl dies dringender denn je ist, denn dem Wald in NRW geht es schlecht, wie auch der letzte Waldzustandsbericht 2022 des Landes NRW es belegt und mit „besorgniserregend“ beschreibt“, erklärte Dr. Heide Naderer, Vorsitzende des NABU in Nordrhein-Westfalen, in Düsseldorf.
„Um das artenreichste Ökosystem Wald und den Wald als Klimasenke zu stärken, müssen seine Selbstorganisation und Selbstregulation im Mittelpunkt allen waldbaulichen, forstlichen und wirtschaftlichen Handelns stehen“, so Naderer weiter. Darauf müssen auch alle staatlichen Förderinstrumente des Landes ausgerichtet sein und entsprechend zukunftsorientiert die Revitalisierung des Waldes unterstützen. Eine staatliche Förderung sollte deshalb klar auf standort-heimische Baumarten für alle Waldtypen – auch außerhalb der Schutzgebiete – ausgerichtet sein.
Naderer: „Es wird Zeit, dass auch die Forstwirtschaft und die staatliche Forstpolitik anerkennen, dass der Wald der Zukunft von seiner standortheimischen Arten- und Strukturvielfalt lebt und ein unverzichtbarer Verbündeter in der planetaren Natur- und Klimakrise ist. Dafür und nur dafür verdient er unser aller finanzielle Unterstützung!“