NABU NRW kritisiert zunehmende Blockadehaltung der Rohstoffbranche
Düsseldorf – Der NABU NRW zeigt sich irritiert über die jüngste Positionierung des Verband der Roh- und Baustoffindustrie (vero), der sich in einer Stellungnahme zum geplanten Ressourcenschutzgesetz auf Bundesebene gegen strengere Auflagen in der Rohstoffgewinnung stellt. Dabei hatte sich vero noch im Februar gemeinsam mit dem NABU NRW und dem Wuppertal Institut für eine ambitionierte Kreislaufwirtschaft und den verstärkten Einsatz von Sekundärrohstoffen ausgesprochen.
„Wenn wenige Wochen später wieder einseitig wirtschaftliche Interessen bedient werden, offenbart sich das wahre Gesicht der Branche. Profit geht vor Verantwortung“, kritisiert Dr. Heide Naderer, Landesvorsitzende des NABU NRW. „Was wir brauchen, ist keine Rückwärtsrolle, sondern eine ressourcenschonende Transformation des Bausektors.“
Der Gebäudesektor zählt zu den größten Verursachern von CO₂-Emissionen und Abfall. In Nordrhein-Westfalen entstehen über 60 Prozent des Abfalls durch Bau- und Abbruchmaßnahmen. Die Recyclingquote liegt bei unter zehn Prozent. Ein verantwortungsvoller Umgang mit endlichen Ressourcen ist keine Ideologie. Er ist Voraussetzung für Klimaschutz, wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit und gesellschaftliche Verantwortung.