Kommunalwahl 2025: NABU NRW fordert ambitionierte Politik auf lokaler Ebene
Düsseldorf – Schutz und Erweiterung grün-blauer Infrastruktur, hitzesensible Stadtplanung, Stärkung von umweltfreundlicher Mobilität, Photovoltaik-Ausbau und Wärmewende: Viele zentrale Stellschrauben im Bereich Klimawandelanpassung und Klimaschutz liegen in den Händen der Kommunen. Der NABU NRW ruft deshalb alle Bürger*innen in NRW auf, bei der Kommunalwahl am 14. September 2025 genau hinzuschauen: Welche Partei setzt sich für Klimaresilienz und echten Klimaschutz vor Ort ein – und wer möchte stattdessen die Politikversäumnisse aus der Vergangenheit fortschreiben?
„Die Kommunen sind in Zeiten der Klimakrise entscheidende Gestalter der Lebensqualität vor Ort. Sie tragen wesentlich dazu bei, dass wir unsere landesweiten Klimaziele erreichen. Durch Bauleitplanung und kommunale Entwicklungskonzepte haben sie großen Einfluss – etwa auf den Ausbau und die Vernetzung von Grünflächen, die Renaturierung von Gewässern oder eine flächensparende Siedlungsentwicklung. Auch bei der Wärme- und Energieversorgung können Kommunen wichtige Leitplanken für Naturverträglichkeit setzen“, sagt Lukas Stemper, stellvertretender Vorsitzender des NABU NRW. „Wir brauchen in den Städten und Gemeinden wieder mehr Mut und Tempo, vor allem angesichts der untergeordneten Stellung von Natur- und Klimaschutz in den aktuellen großen politischen Debatten. Die Klimakrise spitzt sich spürbar immer weiter zu. Und am Ende des Tages geht es ganz konkret um die Lebensqualität der Menschen vor Ort.“
Der NABU NRW fordert unter anderem:
- die Flankierung der landesweiten Solardachpflicht durch eigene Maßnahmen und Konzepte; Vorreiterrolle auf kommunalen Dächern; Nutzung kommunaler Planungsinstrumente für eine naturverträgliche Steuerung des Freiflächen-PV-Ausbaus
- die zügige und konsequente Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung: klimaneutral, sozial gerecht und ökologisch tragfähig; Begrenzung von Wasserstoff, Biomasse und Müllverbrennung auf ein Minimum
- eine konsequente Mobilitätswende mit Vorrang für ÖPNV, Rad- und Fußverkehr
- gemeindliche Windenergieplanungen nur auf naturverträglichen Flächenpotenzialen und zur Verlagerung artenschutzrechtlich besonders konflikthafter Standorte (Repowering)
- Flächenplanungen für Klimaanpassung nach dem „Schwammstadt-Prinzip“: Entsiegelung und Flächensparsamkeit; Ausbau und Vernetzung blau-grüner Infrastruktur sowie Freihalten von Kalt- und Frischluftschneisen, um besser mit Starkregen, Trockenheit und Hitze umzugehen
- Wiederherstellung und Erhalt von Böden mit hoher Kühlleistung und Wasserspeicherfähigkeit sowie naturbasierte Lösungen im Hochwasserschutz durch die Wiederherstellung eines naturnahen Wasserhaushalts im ländlichen und urbanen Raum
Viele dieser Maßnahmen können Kommunen schon heute auf den Weg bringen – durch politische Beschlüsse, Förderung, Ausschreibungen und beispielhaftes Handeln.
„Die Zeit drängt. Die Klimakrise ist nicht irgendwann, sie ist längst da – auch in unseren Städten und Dörfern“, so Stemper. „Wer echten Klimaschutz will und die Abmilderung der Folgen der Klimakrise möchte, sollte bei der Kommunalwahl Parteien unterstützen, die Verantwortung übernehmen und ins Handeln kommen.“
Der NABU NRW ruft alle Bürger*innen dazu auf, am 14. September zur Wahl zu gehen und sich mit ihrer Stimme für eine klima- und naturverträgliche Zukunft in ihrer Kommune stark zu machen.