Die Mönchsgrasmücke

Die Mönchsgrasmücke mit ihrer Baskenmütze ist ein nicht seltener Singvogel Deutschlands und gehört zu den besten Sängern unserer heimischen Vogelwelt. Die Mönchskappe ist ihr Erkennungszeichen, bei den Männchen in schwarz, Weibchen und Jungtiere tragen sie in rotbraun.

Zwar ist der Name Grasmücke allgemein nicht ganz unbekannt, jedoch kennen viele die unscheinbaren, kaum sperlingsgroßen, sehr schlicht grau oder bräunlich gefärbten Vögel nicht. Ihr Name soll so viel wie Grauschmiege bedeuten, d.h., es handelt sich um überwiegend graue Vögel, die sich überall gut durchschmiegen können. So hat der Namen nichts mit Gras zu tun, sondern „gra“ ist der mittelhochdeutsche Ausdruck für grau und Grasmücke soll danach Grauschlüpfer heißen. Das Schlüpfen durch Dorngestrüpp und Hecken verstehen die Grasmücken denn auch meisterlich.

Von den vier in Mönchengladbach/Umgebung vorkommenden Grasmücken ist die Mönchsgrasmücke mit Abstand die bekannteste und häufigste. Ihr Gesang, der zu den klangvollsten heimischen Vogelstimmen gehört, beginnt mit einem leisen Gezwitscher, dem bald reine, laute und prachtvolle Pfeiftönen folgen. Von den frühen Morgenstunden bis zur Abenddämmerung hört man das Lied der Mönchsgrasmücke. Selbst in unseren städtischen Parks und Anlagen, wo alljährlich nicht wenige Paare brüten und ihr klangvoller Gesang oft bis in den Oktober hinein ertönt, hat die Mönchsgrasmücke viele Freunde gefunden.

Unser Tiervater Alfred Brehm schwärmte bereits Mitte des 19. Jahrhunderts in höchsten Tönen, als er folgendes über den hochbegabten Sänger schrieb: „Wir wissen jetzt, dass der hochgefeierte Capriote (Bezeichnung wg. der schwarzen Kopfplatte) kein anderer ist, als die Mönchsgrasmücke, Mönch, Schwarzplättchen, Schwarzkappe, Kloster- oder Mönchswenzel, einer der begabtesten, liebenswürdigsten und gefeiertesten Sänger unserer Wälder und Gärten.“

 

Text: Ludwig Winkens, 07/20

Foto: Willi Eckers

Steckbrief

Größe Körperlänge ca. 14 cm; Gewicht ca. 20 g
Nahrung Verschiedene Insekten, aber auch Beeren und sogar Äpfel werden gerne angepickt.
Vorkommen Bis auf Nordskandinavien in ganz Europa verbreitet. Überwintert überwiegend im Mittelmehrraum. Lebensraum sind Laubwälder mit dichtem Unterwuchs, Haine, Feldgehölze, Parkanlagen und naturnahe Gärten.
Brut Im dichten Gebüsch oder in Hecken wird das Nest aus Grashalmen, Flechten und Pflanzenfäden in niedriger Höhe erbaut. 4 bis 6 Eier werden knapp 2 Wochen bebrütet.