Im Bereich der Stadt Mönchengladbach existieren derzeit 16 ausgewiesene Naturschutzgebiete. Diese Gebiete werden hier in loser Folge einzeln vorgestellt, heute das Naturschutzgebiet „Feuchtgebiet Nordpark“.
Dieses hat die amtliche Kennung MG-015 und eine Größe von 11,70 ha. Das im Jahre 2004 zum Naturschutzgebiet erklärte Gelände befindet sich am Westrand des Gewerbegebietes „Nordpark“. Im östlichen Bereich grenzt das Gelände des Borussenstadions mit Parkplätzen und Trainingsfeldern an das Naturschutzareal, im Westen wird das NSG durch die Ortschaften Wolfsittard/Dorthausen eingeschlossen, im Norden verläuft unmittelbar am Gelände eine ehemalige Bahnlinie. Leider fehlen vor Ort bis heute Hinweisschilder auf den Schutzzweck des NSG.
Die Waldflächen im Schutzareal stellen auf etwa 4,5 Hektar mit wechselnden Anteilen von älteren Eichen und/oder Birken noch relativ natürliche und forstlich gering überprägte Reste der
natürlichen Waldgesellschaft dar. Die Wälder waren wegen des wasserstauenden Pseudogleybodens oft bis in den Frühsommer hinein überstaut. Das ändert sich aktuell durch den Klimawandel.
Im nördlichen Birken-Eichenwald sind zahlreiche „Flachskuhlen“ aus der Zeit der Leinenherstellung erhalten (Bodendenkmale), die als temporäre Kleingewässer den Strukturreichtum des Waldes
erhöhen. Eine typische Stillgewässer- oder Röhrichtvegetation fehlt ihnen wegen der nur temporären Wasserführung weitgehend. Im Südosten des Gebietes wurde ein Gewässer innerhalb einer vor etwa
30 Jahren aufgeforsteten Fläche ausgeschoben. Dieses weist Fragmente von Röhricht- und Wasservegetation auf.
Mitten in das Schutzgebiet ragt eine Gewerbefläche hinein, auf welcher in naher Zukunft eine Rehaklinik gebaut werden soll. Auf der Fläche wird regelmäßig auf Veranlassung der EWMG
jeglicher Bewuchs radikal entfernt . Es steht sehr zu befürchten, dass das Bauvorhaben das Naturschutzgebiet gefährden wird.
Ganz aktuell konnte man zudem aus der örtlichen Presse entnehmen, dass die Stadt Mönchengladbach auf der das Gebiet tangierenden ehemaligen Eisenbahnstrecke einen Radwegeneubau plant, auf dem
Fans an Heimspieltagen der Borussia direkt zum Stadion geführt werden sollen. Auch diese Planung würde das Gebiet im Bestand stark gefährden.
Im Naturschutzgebiet hat sich eine artenreiche Amphibienfauna entwickeln können. Bei Untersuchungen konnten 5 Amphibienarten nachgewiesen, bei späteren Begehungen zusätzlich noch der in NRW
gefährdete Kammolch (Nachweis aus 2002) festgestellt werden. Außerdem kommen Erdkröte, Grasfrosch und Wasserfrosch vor.
An Pflanzen wurden beispielsweise das echte Johanniskraut, der Wasserdost, die kleinblütige Sumpfkresse und der kleine Odermennig vorgefunden.
Für Wanderer bietet sich eine Rundwanderung mit dem Startpunkt „Parkplatz Bereich Borussia-Fanshop“ an. Von dort kann man auf einem kurzen Rundwanderweg das relativ kleine Naturschutzgebiet
erkunden. Wanderer und Radfahrer sollten selbstverständlich nur die vorgegebenen Wege benutzen.