Mein Garten in Rheydt/Pongs ist sicherlich kein besonderer Insekten- oder gar Schmetterlingsgarten. Erst in den letzten Jahren habe ich angefangen, darauf zu achten, welche Pflanzen wirklich heimisch sind und einen Nutzen für Insekten und Schmetterlinge haben.
Ein Drittel (300 qm) des Gartens wurde sich weitgehend selbst überlassen. Die Wiese kann wachsen wie sie will, ebenso Brennnessel, Wilde Möhre, Wilde Karde, Margerite, Johanneskraut, Beinwell, Dost und vieles mehr. Die Vorstellung eines Sommerflieders voller Schmetterlinge wie vor Jahrzehnten, damals überwiegend Kleiner Fuchs, animierte mich, eine Hecke neu zu pflanzen. Sommerflieder, Pfaffenhütchen, Eberesche, Heckenkirsche, Holunder, Liguster und Wildrosen wurde gepflanzt. Im vorigen Jahr waren sporadisch Schmetterlinge da. Das Tagpfauenauge mit ca. 10 Exemplaren die häufigste Art, vereinzelt auch der Admiral, Kohlweißling und Zitronenfalter. Nun im Jahr 2021 ist der Admiral die häufigste Art, gefolgt vom Kohlweißling, Tagpfauenauge und Zitronenfalter. Auf die Rückkehr des Kleinen Fuchs warte ich vergebens.
Nun, in der zweiten Juli-Woche, sah ich einen C-Falter, somit die fünfte Art. Am Sonntag, 18.07.2021 bekam ich Besuch, der mich total überraschte. Ein Schwalbenschwanz hielt sich über eine Stunde im Staudenbeet auf. Eisenkraut (Verbena bonariensis) hatte es ihm angetan. Völlig gelassen mit beeindruckendem segelnden Flug ließ er sich fotografieren. Ein echter Poser, der weiß, wie schön er ist. Dieses Erlebnis veranlasst mich, den Artikel zu schreiben. Es lohnt sich also, auf Vielfalt und heimische Pflanzen zu setzen. Vielleicht kommt der Kleine Fuchs ja doch noch eines Tages.
Text und Fotos: Laurentius Ohlig