NABU NRW gibt Tipps für einen klimaangepassten Start in die Gartensaison
Düsseldorf – Pünktlich zum Start in ein sonniges Ferienwochenende zieht es viele Menschen in Nordrhein-Westfalen wieder hinaus in den Garten. Doch was nach Idylle klingt, steht unter neuen Vorzeichen: Der März 2025 war der trockenste in NRW seit fast 100 Jahren. Die Böden sind vielerorts bereits ausgetrocknet, obwohl die Hauptwachstumszeit erst beginnt. Die Klimakrise zeigt sich längst auch vor der eigenen Haustür – und fordert ein Umdenken im Garten.
„Längere Hitzeperioden, ausbleibender Regen und zunehmende Dürre machen eine klimaangepasste Gartengestaltung heute unerlässlich“, sagt Philipp Lützenkirchen, Projektleiter des NABU Projekts „Mehr gArtenvielfalt in NRW“. „Wer bewusst gärtnert, kann nicht nur Wasser sparen, sondern den eigenen Garten auch in eine klimaresiliente Oase verwandeln – und dabei gleichzeitig die Artenvielfalt und Biodiversität fördern.“
Klimaangepasstes Gärtnern
Der Schlüssel liegt in der Auswahl geeigneter Pflanzen und einem guten Wassermanagement. Heimische, standortangepasste Arten – etwa trockenresistente Stauden, Wildblumen, Sträucher und Bäume – kommen mit Hitze und Trockenheit deutlich besser zurecht als viele Zierpflanzen aus fernGleichzeitig fördern sie die Artenvielfalt im Garten: Pflanzen wie Natternkopf oder Wiesensalbei bieten Nahrung für Insekten, naturbelassene Ecken schaffen Rückzugsorte für Tiere. Wer so gärtnert, stärkt den Artenschutz direkt vor der eigenen Haustür.
Große Bäume und dichte Hecken spenden Schatten, verringern die Verdunstung und halten Wind ab. Wer darüber hinaus Wiesen statt Rasen bevorzugt und Böden mit Mulch oder Kompost bedeckt, sorgt für bessere Wasserspeicherung und schützt das Bodenleben.
Wasser gezielt und sparsam einsetzen
Gerade in Dürrezeiten ist eine angepasste Bewässerung entscheidend. Am effektivsten ist es, in den kühleren Morgen- oder Abendstunden gezielt und wurzelnah zu gießen – lieber selten und ausgiebig als häufig und oberflächlich. Regenwasser aus Tonnen oder Zisternen zu nutzen, spart nicht nur Trinkwasser, sondern schont auch den Geldbeutel.
Im Nutzgarten helfen Mischkulturen und Fruchtwechsel, die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und den Wasserbedarf zu senken. Auch Hochbeete mit speicherfähigen Substraten können hier sinnvoll sein.
Tipps, um sich im Garten optimal auf lange Trockenheit einzustellen:
- Den Garten mit standortangepassten Stauden, Sträuchern und Bäumen bepflanzen
- Gießen, wenn die Hitze nicht so stark ist
- Selten, aber ausgiebig die Pflanzen gezielt und wurzelnah bewässern
- Anfallendes Regenwasser für Trockenzeiten in Regentonnen und Zisternen sammeln
- Die Bodendecke vielfältig bepflanzen oder mit Mulch bedecken
- Den Boden mit Humus anreichern, damit dieser mehr Wasser speichern kann
- Im Nutzgarten Mischkulturen anlegen und die Fruchtfolge beachten
„Ein klimaangepasster Garten ist nicht nur ein Gewinn für die Natur, sondern auch für uns selbst“, so Lützenkirchen. „Er schützt vor Überhitzung, ist pflegeleicht – und macht einfach Freude.“