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Die Bäume am Platz der Republik

Am 21. September fand eine Begehung am Platz der Republik statt. Klaus Barthels (Baumexperte), Hajo Siemes (Die Grünen) und Kurt Sasserath (NABU Mönchengladbach), haben die Pläne für den Platz kritisch geprüft und sich angeschaut, bei welchen Bäume es sinnvoll wäre, sie zu entfernen, aber auch welche mit Hilfe der Mags erhalten bleiben könnten.

 

Flächenversiegelung ist ein großes Problem in Mönchengladbach. Es regnet auch in diesem Sommer wenig, das Regenwasser fliesst direkt in die Kanalisation und das Stadtgrün leidet unter Wassermangel. Für die Bäume am Platz der Republik kommt dazu die Umgestaltung des Platzes. Viele Bäume sollen abgesägt werden.

 

Bevor wir uns in Details begeben, erstmals eine Anregung seitens Herrn Bartels. Die Umgestaltungspläne befassen sich nicht mit den Überlebenschancen der Bäume. Es würde sich empfehlen, erst vor Ort die Baumbestände auf Trockenheits- und Gesundheitsschäden zu überprüfen, bevor man radikale Pflegemaßnahmen durchführt.

 

Beispiel: Ein Baum, der schon deutliche Trockenschäden in der Baumkrone hat, sollte entfernt werden und durch eine geeignete Neupflanzung ersetzt werden, immer unter der Voraussetzung, dass eine Bewässerung für die kommenden Jahre gewährleistet werden kann.

 

Die einzige Rotbuche, die diese Schäden bereits zeigt, kann man leider nur entfernen. Bei Buchen empfiehlt sich das Anpflanzen in Gruppen, damit diese ihr eigenes Mikroklima gestalten können. Bei einer einzelnen Buche ist diese Möglichkeit unwahrscheinlicher.

 

Die Hainbuchen-Reihe entlang der Frontseite des „Berufskolleg für Technik und Medien“ (Fotos 2 und 3 unten) zeigt eine andere Problematik. Die Bäume sind zwar bester Gesundheit, wachsen aber zu nah am Gebäude, sodass eine Schädigung des Mauerwerkes zu befürchten ist. Hier liegt eine Fehlplanung des Bauherrn vor, die bereits bei der Pflanzung der Bäume hätte vermieden werden müssen. Für ausgleichende Pflegemaßnahmen sind die Bäume zu alt

Die Linden beim Berufskolleg (Foto 4 unten) haben genügend Platz haben und sind ausreichend ernährt. Durch die Trockenheit setzen aber auch sie frühzeitig Laub ab.

 

Die Bäume, die auf einem Hochbeet zwischen Parkplatz und Fussgängerbereich gepflanzt wurden, leiden unter Wassermangel. Ihre Wurzeln reichen nicht bis zum Grundwasser.

 

Die Gruppe der Kugel-Ahornbäume (Bild 5) dagegen ist gesund. Zur Unterstützung der Bäume sollten die Baumspiegel (die eiserne Gitter rundum den Wurzeln) entfernt, Boden gelockert und mit Substrat angereichert werden. Ein freistehender Ahorn mit einem Stammumfang von 1.20 m ist kerngesund (Bild 6).

 

Das waren nur einige Beispiele, aber das Fazit ist und bleibt: dem Planen im Büro am Rechner sollte immer eine Begehung des Ortes folgen, um zu überprüfen, was finanziell, stadtökologisch und praktisch die beste Planung ist. Bürger und Bäume werden danken!

 

Caroline Dormans, NABU Mönchengladbach