· 

Fledermauserfassung in Odenkirchen

Begehungsbericht vom 23.09.2022 zur Fledermauserfassung in einem kleinen Park in Odenkirchen

 

Anwesende: Michael Thissen (NABU), Herr Verse (Anwohner), Michael Haberl (NABU)

Zeitraum: 19:15 Uhr bis 21:05 Uhr

Wetter: bewölkt, trocken, Temperatur in Celsius, 16 Grad (Beginn), 14 Grad (Ende)

Ort: Der Park befindet sich in der Nähe des Bahnhofes Odenkirchen, zwischen den Straßen Kohrbleiche und Duvenstraße

 

Der Park besitzt einen großen Wiesenbereich mit ca. einem Dutzend mittelgroßen Laubbäumen, vor

allem Buchen die einen dichten geschlossenen Kronenbereich aufweisen. Laut Herrn Verse, der kurzzeitig mit vor Ort war, soll dieser Park mit Häusern zugebaut werden. Bis vor ca. zwei Jahren befand sich auf dem Gelände ein Spielplatz mit Geräten die mittlerweile wieder

demontiert sind.

 

Erfassungsmethode:

Optische Erfassung mittels Blickkontakt sowie späterem Einsatz eines monokularen Nachtsichtgerätes von TCM. Akustische und optische Erfassung (Spektrogramm/Sonogramm) mittels SSF3 Detektor und Anabat SD2.

 

Hergang:

Die ersten Fledermäuse wurden optisch gegen 19:26 Uhr jagend im Bereich der Bäume wahrgenommen. Maximal waren vier Tiere gleichzeitig zu sehen. Während des gesamten Aufenthaltes waren die Fledermäuse mittels Detektor zu hören und auch zeitweise zu sehen.

Nach Auswertung der Detektoren und der optischen Wahrnehmung muss es sich um Zwergfledermäuse (Pipistrellus pipistrellus) handeln.

 

Mit dem SSF3 wurde zweimal die Hauptfrequenz von 55 bzw. 57 kHz erreicht, was evtl. auch auf die

Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) deuten könnte.

Ebenfalls wurde kurzzeitig einige Male der Plop Ruf mit einem Frequenzspektrum von 17-23 kHz

erfasst, was auf Nyctalus spec. schließen lassen könnte. Die Anabat SD2 Aufzeichnungen konnten dies leider nicht bestätigen.ä

Bild 1: Spektrogramm und Sonogramm des SSF3 bei über 55 kHz
Bild 2: Sonogramm Anabat SD2

 

Diskussion:

Das Parkgelände wird als Jagdhabitat, mind. von Zwergfledermäusen, stark genutzt und scheint reich an Insekten zu sein. Die zeitweise Anwesenheit von Mückenfledermäusen oder Abendseglern spec. kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Zudem hat das dichte Laubwerk der Bäume einen kühlenden Effekt auf die Umgebung, welches gerade im Zuge der Klimaerwärmung, einen positiven Einfluss hat. Mögliche Fledermausquartiere konnten während der Begehung nicht erfasst werden.

 

Fazit:

Das Versiegeln dieses Kleinbiotops wäre ein weiterer Verlust im Kampf gegen Artensterben und

Klimaerwärmung.

 

Autor: Michael Haberl

Foto: Nicole Bußmann/NABU