Landesvollversammlung tagte in Bünde | Resolution gegen Rechtspopulismus verabschiedet
Düsseldorf/Bünde – Rund 200 Delegierte aus 52 nordrhein-westfälischen Kreis- und Stadtverbänden des NABU NRW trafen sich heute in Bünde zur jährlichen Landesvertreterversammlung und diskutierten über aktuelle Themen des Natur- und Umweltschutzes sowie über Entwicklungen und Ziele des Landesverbandes. „In Zeiten nationaler und regionaler Herausforderungen ist es unser Ziel, Natur- und Artenschutz weiterhin eine starke und unabhängige Stimme zu geben“, erklärte Dr. Heide Naderer, Vorsitzende des NABU NRW, in ihrem Bericht aus dem Landesvorstand. Mit der frisch verabschiedeten Resolution „Klare Kante gegen Rechtspopulismus“ positionierte sich der NABU klar gegen entsprechende „Vereinnahmungsversuche“ und nimmt seine gesamtgesellschaftliche wie innerverbandliche Verantwortung wahr. Mit der Wahl des NABU-Wolfsexperten Thomas Pusch in den Landesvorstand wird zudem das Thema Wolf zukünftig wieder prominent besetzt sein.
Eine große gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die es zu lösen gelte und zu der der NABU seinen Beitrag leisten werde, sei der Umgang mit dem Rechtspopulismus. Dieser stelle eine zunehmende Gefahr nicht nur für die Demokratie und die Zivilgesellschaft im Allgemeinen, sondern in konkreter Form auch für den NABU dar. "Unsere heutige Resolution ist ein wichtiger Schritt, um den Landesverband im Umgang mit rechtspopulistischer Einflussnahme weiter zu stärken und das Thema nachhaltig zu verankern", so Naderer weiter. Der NABU NRW wendet sich mit dieser Resolution deutlich und konsequent gegen jedwede rechtsextreme sowie rechtspopulistische Verhaltensweisen innerhalb des Verbandes. Er sensibilisiert für die Gefahren rechtspopulistischer oder rechtsextremer Vereinnahmung des Natur- und Umweltschutzes nach innen und außen. Das beinhaltet auch den möglichen Ausschluss von Mitgliedern, die ein mit den Werten des NABU unvereinbares Verhalten zeigen. „So stellen wir uns dem Missbrauch des Natur-, Arten- und Klimaschutzes durch Rechtsextremismus und Rechtspopulismus auch auf Landesebene klar entgegen“, erklärte die NABU-Landeschefin.
„Angesichts zahlreicher Krisen stehen uns weitere umfangreiche Aufgaben bevor“, so Naderer weiter. So setze sich der NABU NRW als größter und wichtigster Naturschutzverband in NRW entsprechend fokussiert für den Erhalt der Biodiversität und den Schutz des Klimas in NRW ein. Exemplarisch sei hier der Kampf um einen zweiten Nationalpark und um die Vereinbarkeit von Arten- und Klimaschutz beim Ausbau der Windenergie genannt: Der Landesregierung könne man beim Thema Nationalpark leider nur völliges Versagen attestieren. Zu spät, zu unstrukturiert und zu ambitionslos gestartet hat sich der Auswahlprozess entsprechend schleppend fortgesetzt und steht heute kurz vor dem Scheitern. Auch in der letzten Phase des Nationalparkprozesses werde der NABU-Landesverband allerdings nicht nachlassen, sich unterstützend vor Ort einzubringen. Dem Ausbau der erneuerbaren Energien und hier insbesondere der Windenergie bescheinigte die NABU-Landeschefin die „Entwicklung hin zu einem Desaster für den Natur- und Artenschutz“. Hier könne man bei den aktuell laufenden Regionalplanverfahren nur noch versuchen das Schlimmste zu verhindern.
Verbandsintern gab es Positives zu berichten: Der NABU NRW konnte seine Mitgliederzahl in diesem Jahr weiter steigern. „Unsere Mitgliederzahlen steigen kontinuierlich und zeigen das wachsende Engagement der Bevölkerung für den Naturschutz auch in Nordrhein-Westfalen“, so Jonas Krause-Heiber, Geschäftsführer des NABU NRW. Mit 126.848 Mitgliedern zum Jahresende 2023 und nun rund 130.000 Mitgliedern Mitte September 2024 bleibt der NABU NRW einer der drei stärksten NABU-Landesverbände bundesweit.