Wir veröffentlichen hier einen Brief von Christina Wlosinski und Frank Leiendecker an die Rheinische Post. Auch wenn der Dialog mit der mags mittlerweile in Gang gekommen ist, spricht dieses Schreiben ein Problem an, dass schon zahlreiche Mönchengladbacher Bürgerinnen und Bürger an uns herangetragen haben.
Liebes Team der Rheinischen Post!
Wir fühlen uns von den Laubbläsern, die hier jeden Tag von der Stadt / Mags eingesetzt werden terrorisiert!! Es ist kaum auszuhalten! Macht doch mal einen Bericht über den Sinn bzw. Unsinn von Laubbläsern. Die Dinger sind doch der wahre Horror!
Wir wohnen am Bunten Garten in Mönchengladbach und im Herbst und Winter laufen die Dinger mehr oder weniger non stop, selbst wenn die Blätter noch grün am Baume hängen! Um 7 Uhr geht's manchmal schon los, auch samstags und auch in der täglichen Mittagspause, selbst nach 20 Uhr läuft die Kehrmaschine, begleitet von Laubbläsern noch durch die Straßen.
Irgendwo im oder am Bunten Garten laufen eigentlich ständig Mitarbeiter der MAGS oder andere beauftragte Firmen mit diesen Laubbläsern herum. Mit LKW´s fährt man die Wege entlang, überall sind tiefe Reifenspuren an Wegrändern und auf Wiesen zu finden. Tiefe matschige Spuren bleiben über Tage und Wochen erhalten, aber das Laub ist weggepustet worden! Nicht nur Wege, sondern auch Beete, ja selbst unter Büschen und Sträuchern wird gepustet - stundenlang!
Winterruhe oder -schlaf für die Wildtiere? Pustekuchen! Mal einfach mit dem Hund spazieren gehen, ohne das Dröhnen der Laubbläser? Im Bunten Garten in Mönchengladbach undenkbar! Die bunte Blätterpracht des Herbstes genießen? Fehlanzeige! Bucheckern und Eicheln für die Wildtiere liegen lassen, damit die über den Winter kommen? Pustekuchen! Laubhaufen für Igel und Vögel, die darin Schutz finden und Nahrung suchen? Wieder Pustekuchen!
Im Bunten Garten ist es still geworden, wenn es um den Gesang der Vögel geht, höchstens mal ein krächzender Rabe, andere Wildtiere sind größtenteils verschwunden, stattdessen Laubbläser an jedem einzelnen Tag!
Die Stadt ist bezüglich des ökologischen Unsinns, der dort betrieben wird und der Lärmbelästigung in einem der wenigen grünen Erholungsgebiete der Stadt leider über jede Kritik erhaben! Mit Verkehrssicherrungspflicht hat es jedenfalls nichts zu tun, wenn Beete und Büsche von nassem Laub befreit werden, in dem wichtige Mikroorganismen ihren Lebensraum finden!
Wir haben mehrmals erlebt, dass Blätter aus den neu angelegten Beeten auf der Bettrather Straße stundenlang auf die Straße gepustet wurden und dann über Tage auf der neu eingerichteten Fahrradstraße einfach liegen blieben. Vom Durchgangsverkehr über Tage matschig gefahren, entwickelten sich gerade für die Radfahrer gefährliche Situationen. So viel zur Verkehrssicherrungspflicht!
Ich bin studierte Biologin und unterrichte seit 20 Jahren an einem Gymnasium Biologie.
Ich denke, ich kann es beurteilen, wenn es darum geht, dass dieser unreflektierte und übermäßige Einsatz dieser Höllenmaschinen jeder Verantwortung für Biodiversität und Naherholung widerspricht!
Am Schürenweg wurde das Tempo für den Verkehr auf 30 km/h gedrosselt, wegen Lärmschutz! Jetzt hört man dafür die Laubbläser umso deutlicher - eigentlich witzig, wenn es nicht so ein Horror wäre!
Man hat den Eindruck, es handelt sich um eine riesige Arbeitsbeschaffungsmaßnahme! Wäre mal interessant, was dieser tägliche Einsatz von Laubbläsern so kostet. Wir haben den Eindruck, dass es ein Team der mags gibt, welches ausschließlich für die tägliche "Pflege" des Bunten Gartens verantwortlich ist, denn da sind immer Mitarbeiter unterwegs und einen Tag ohne Laubbläser gibt es nicht! Die Bürger*innen müssen das auch noch teuer bezahlen?!
Falls Sie Interesse haben, kann ich wirklich aussagekräftiges Bild- und Videomaterial übersenden!
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie darüber berichten könnten. Wir sind nämlich wahrlich verzweifelt !!
Mit freundlichen Grüßen
Christina Wlosinski und Frank Leiendecker